Das Thema Weiterbildung im Bau beschäftigt sich mit der effektiven Umsetzung des Wissenstransfers aus der Klimaforschung in die Bauwirtschaft. Da es sich beim Bauwesen um einen im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen sehr traditionell geprägten Bereich handelt, können Innovationen und Neuerungen oft nur sehr langsam einfließen. Das im REGKLAM erarbeitete Bildungsmodul versucht daher diesen Wissenstransfer durch zwei Strategien umzusetzen. Auf der einen Seite wird schon frühzeitig im Rahmen der universitären Ausbildung von künftigen Architekten und Bauingenieuren begonnen, das klimaangepasste Bauen zu vermitteln. Auf der anderen Seite spielt die berufsbegleitende Weiterbildung von Handwerkern eine Schlüsselrolle für die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel.
Ziel dieses Arbeitspaketes ist die Kommunikation und Multiplikation der im Modul 3.1 gewonnenen Erkenntnisse und Analysemethoden für die Klimaanpassung im Bauen mit Bezug auf die besonderen Merkmale der Modellregion Dresden.
Durch die Weiterbildungsprogramme wird das Ziel verfolgt,
Planer wie Architekten und Ingenieure,
Bauausführende, sowohl aus dem Bauhandwerk als auch aus der Bauindustrie,
Bauherren und deren Interessenvertreter, wie etwa Hausverwalter, sowie
Vertreter von Fachbehörden
mit den maßgebenden Konfliktfeldern und zugehörigen Lösungsansätzen bei der Planung, Ausführung und baukonstruktiven Optimierung von Gebäuden und Stadtstrukturen unter den regionalen Auswirkungen des Klimawandels vertraut zu machen.
Als abschließendes Kommunikationsmittel soll ein Weiterbildungsprogramm „Klimaanpassung im Bauen“ in Kooperation mit der sächsischen Industrie- und Handelskammer organisiert werden.
Grundlage dieses Arbeitspaketes ist die Forschung im Teilprojekt 3.1.1 (Gebäude- und Siedlungsstrukturen). Hier wurde an ausgewählten, repräsentativen Objekten (Wohn- und Nichtwohngebäude, die hinsichtlich ihrer Baukonstruktion oder Nutzung häufig in der Modellregion anzutreffen sind) die jeweilige Verletzbarkeit bei veränderlichen Umwelteinwirkungen (Sommerhitze, Überflutung, Starkregen und Hagel) klassifiziert. Darauf aufbauend wurden Anpassungskonzepte erarbeitet.
Im Rahmen dieses Teilprojektes galt es, die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Dies geschah zum einen durch die Ausrichtung von Veranstaltungen zu diesem Thema oder durch Gastvorträge auf Fachtagungen. Auf diese Weise konnten die Ergebnisse der Forschungsarbeit Planern sowie den Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft präsentiert werden. Beiträge in Tagungsbänden, Poster und Flyer waren zudem weitere Methoden des Wissenstransfers.
Freitag, 11. Oktober 2013 Technische Universität Dresden Hülsse-Bau, Hörsaal 186
Klimaanpassung von Gebäuden Auswirkungen des Klimawandels auf Bestandsgebäude und zukünftige Planungsprämissen
Infolge des Klimawandels ändern sich die Umwelteinwirkungen auf Gebäude. Dies hat teilweise erhebliche Auswirkungen auf die Schadenanfälligkeit und den Nutzerkomfort. Die für den Baubereich relevanten Ergebnisse der Klimaforschung werden kompakt erläutert. Aus den Klimaprojektionen für die Region Dresden folgt der Schluss, dass bei den Einwirkungen Sommerhitze, Überflutung, Starkregen und Hagel mit einer Intensivierung zu rechnen ist, die teilweise schon beobachtet werden kann.
Im Rahmen der Weiterbildung werden die Klimaprojektionen für die verschiedenen Einwirkungen vorgestellt. Der aktuelle Stand der Regelwerke und Normen im Bauwesen wird erläutert. Darauf aufbauend werden Aussagen getroffen inwiefern der aktuelle Stand der Technik hinsichtlich Planung und Ausführung angepasst werden sollte.Die erarbeiteten Methoden der Verletzbarkeitsanalysen für die vier Einwirkungen werden ausführlich vorgestellt und auf beispielhaft ausgewählte Gebäude angewandt. Typische Bestandsgebäude aus verschiedenen Baualtersstufen und unterschiedlicher Baukonstruktion werden untersucht um die Auswirkungen des Klimawandels im Detail darzustellen. Durch diese Vorgehensweise können typische Schwachpunkte der Gebäude identifiziert werden, für die Lösungsvorschläge vorgestellt werden. Baukonstruktive Detailzeichnungen verdeutlichen die Anpassungsmaßnahmen.
Abgerundet wird das Programm durch Vorträge zu Bürogebäuden mit zukunftsweisender Architektur, zu den Möglichkeiten einer nachhaltigen Gebäudeintegration von Photovoltaik und der analytischen Auswertung von Schadensdaten der deutschen Versicherungswirtschaft infolge des bereits stattgefundenen Klimawandels.
Anmeldung bis zum 4. Oktober 2013 Stornierungen sind bis zum 11.09.2013 kostenfrei. Nach dem 11.09.2013 wird der Teilnehmerbeitrag in voller Höhe einbehalten.
Teilnehmerbeitrag: Der Teilnehmerbeitrag in Höhe von 140 € enthält Tagungsunterlagen, Mittagessen und Pausengetränke. Der Teilnehmerbeitrag enthält außerdem das REGKLAM-Heft 4 Weller, B.; Fahrion, M.-S.; Naumann, T. (Hrsg.): Gebäudeertüchtigung im Detail für den Klimawandel. Berlin: Rhombos, 2013
Die Tagungsunterlagen und Teilnahmebestätigungen werden vor Ort ausgehändigt.
Teilnehmerkreis: Architekten, Ingenieure, Sachverständige, Vertreter des Öffentlichen Dienstes sowie Unternehmen des Baugewerbes.
Die Publikation spiegelt die Forschungsergebnisse des Teilprojektes „Gebäude und Siedlungsstruktur“ wider. Der erste Beitrag behandelt „Relevante Einwirkungen auf Gebäude infolge des Klimawandels“ wie beispielsweise Sommerhitze und Überflutung. Deren projizierte Entwicklung, mögliche Folgen für Gebäude, die Auswirkungen auf die Regelwerke und mögliche Veränderungsansätze werden aufgezeigt. Der zweite Beitrag analysiert den Gebäudebestand der Modellregion Dresden, um für die folgenden Untersuchungen Gebäude mit hoher Relevanz und Übertragbarkeit auswählen zu können. Der dritte Beitrag gibt einen Überblick über mögliche Anpassungskonzepte für Gebäude. Heft 3 bildet die Grundlage für das nachfolgende Heft 4, welches den weiteren Bearbeitungsstand des Projektes darstellt.
Die Publikation spiegelt die Forschungsergebnisse des Teilprojektes „Gebäude und Siedlungsstruktur“ wider. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus Heft 3 wird im ersten Beitrag erläutert, welche Methoden sich eignen, um die Verletzbarkeit von Gebäuden unter den Einwirkungen Sommerhitze, Überflutung, Starkregen und Hagel einschätzen und klassifizieren zu können. Die beiden folgenden Beiträge wenden die Untersuchungsmethoden auf insgesamt sechs Beispielgebäude aus den Bereichen des Wohnungs- und Nichtwohnungsbaus an. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden detaillierte Anpassungsmaßnahmen dargestellt.
Fachbeitrag „Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum“
Mit einem Beitrag in dem Jahrbuch Glasbau 2013 wurden Ergebnisse aus der Forschung zu dem Teilprojekt 3.1.1 veröffentlicht. Speziell wurden hier Anpassungsmaßnahmen für ein ausgewähltes Repräsentanzgebäude in Bezug auf den sommerlichen Wärmeschutz vorgestellt.
Im Rahmen des Vertiefungsstudiums im Fach Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Dresden bietet das Institut für Baukonstruktion die Lehrveranstaltung „Nachhaltiges Bauen“ an. Inhalt des Moduls ist das Verhalten von einzelnen Baustoffen und komplexen Gebäuden über den gesamten Lebenszyklus von der Erzeugung über die Nutzung bis hin zu Entsorgung und Recycling. Schwerpunkt ist der Stand der aktuellen Normung und Zertifizierung innerhalb der Europäischen Union und Deutschlands mit der gesetzlichen Einführung von Energieausweisen und Zertifizierungen. Weiteres Augenmerk liegt auf internationalen Bemühungen zum nachhaltigen Bauen, wie zum Beispiel dem US-Umweltzertifikat LEED und konkreten Planungsempfehlungen für den Neubau und die Sanierung von Gebäuden. Im Rahmen dieser Vorlesung werden die Erkenntnisse aus der Forschung zum Teilprojekt 3.1.1 direkt an Studierende des Bauingenieurwesens weiter gegeben.
Neben dem Zwang Energie einzusparen, erfordert der unaufhaltsame Klimawandel Anpassungen in der Gebäudehülle. Diese Problematik fand Beachtung als Thema der alljährlich vom Institut für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden initiierten Tagung Glasbau (zum Thema: Architekturglas und neue Technologien. Baunormung und Stand der Forschung. Vortragsreihen über Climate Design und Engineered Glass). Neben der Erörterung der Risiken und Chancen des Klimawandels wurden innovative Konzepte und Ideen des Climate Design vorgestellt (Climate Design beschäftigt sich mit dem energieeffizienten Konstruieren. Aspekte wie Behaglichkeit, Energieeinsparung und Nachhaltigkeit gehören zu diesem Begriff.). Weiterhin wurde aufgezeigt, dass transparentes und gleichzeitig nachhaltiges Bauen möglich ist. Durch einenTeilnehmerkreis von 300 Akteuren aus den Bereichen Architektur, Bauwesen, öffentlicher Dienst sowie der Glas- und Metallbauindustrie, konnte eine weite Verbreitung der Erkenntnisse über energieeffiziente Gebäudehüllen sowie transparente Produkte für nachhaltiges Bauen erzielt werden.
Denkmal und Energie 2011
Ein Forschungsschwerpunkt des Instituts für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden ist die energetische Sanierung bestehender und denkmalgeschützter Gebäude. Wegen der intensiven Vernetzung in diesem Themenfeld und der zahlreichen Kontakte wurde entschieden, dieses klassische Themenfeld mit den Fragestellungen des Klimawandels zu kombinieren. Dadurch entstand die Tagung „Denkmal und Energie – Fassaden im Klimawandel“. Um ein möglichst breites Publikumsinteresse hervorzurufen, wurde die klassische Fragestellung der Sanierung und Instandsetzung bestehender Gebäude mit den Auswirkungen des Klimawandels verknüpft.
Denkmal und Energie 2012
Mit dieser Tagung wurde an die erfolgreiche erste Veranstaltung Denkmal und Energie (Fassaden im Klimawandel) angeknüpft. Unter dem Motto „Denkmal und Energie – Vom Fachwerk zur Vorhangfassade“ wurden Konzepte zur energetischen Sanierung im denkmalgeschützten Bereich einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht. Insbesondere Vorträge zum „sommerlichen Wärmeschutz bei Baudenkmälern“ und „Mauerwerksfassaden der Gründerzeit“ vermittelten den Forschungsstand aus dem Teilprojekt 3.1.1.
Weiterbildung im Bau 2013
Im zweiten Halbjahr 2013 organisiert das Institut für Baukonstruktion der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der IHK Dresden eine Weiterbildungsveranstaltung zur effektiven Umsetzung des Wissenstransfers aus der Klimafolgenforschung in die Bauwirtschaft. Da derzeit noch die Planungen zu dieser Veranstaltung laufen, können nähere Informationen zu einem späteren Zeitpunkt auf der Homepage des Instituts für Baukonstruktion entnommen werden bzw. siehe auch unter „Ergebnisse“.
Die vom Bundespräsidenten und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)organisierte Woche der Umwelt (05./06.06.2012) stellt ein besonderes Ausstellungs- und Informationsformat für zukunftsweisende Umweltprojekte dar. Dabei erhalten rund 200 Unternehmen, Institutionen, Forschungseinrichtungen, Vereine und Initiativen die Möglichkeit, ihre neuen Technologien, Produkte, Projekte und Konzepte für einen nachhaltigen und effizienten Umgang mit unseren Ressourcen zu präsentieren. (Quelle: www.woche-der-umwelt.de)
Das Institut für Baukonstruktion war dabei mit einem Stand vertreten, an dem über die aktuellen Forschungsschwerpunkte (speziell die Forschung innerhalb des Projektes REGKLAM) informiert wurde.
Zukunft SolarArchitektur
Die von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und dem Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz veranstaltete 4. Tagung Zukunft SolarArchitektur stand unter dem Motto „Die Gestaltung der Zukunft“. Dabei ging es um die Fragestellung, ob die Architektur in Zukunft von Dämmung und Technik bestimmt wird und ob energieeffiziente Bauten vorrangig mit Schaumstoff und Hightech zu realisieren sind. Mit einem Vortrag zum Thema „Klimaanpassung von Bestandsgebäuden“ wurden die Forschungsergebnisse aus dem Teilprojekt 3.1.1 einem breiten Fachpublikum näher gebracht.